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Liebesstress und Lampenfieber in Drebkau 12. Theatertag der „Sternschnuppen“ an der Schiebell-Grundschule Drebkau Drebkau Drebkau hat seit zwölf Jahren die Schülertheatertruppe „Sternschnuppen“. Am 25. April spielen junge Darsteller der Klassen 1 bis 6 ab 18 Uhr in der Turnhalle ihrer Schule die neuen Stücke „Der kleine Dickkopf“ und „Liebesstress“. Doch nicht nur sie haben Lampenfieber. In der Aula wird geprobt: Marie, die immer mit dem Kopf durch die Wand will, landet diesmal im Zauberreich Charakteria. So will es die Stückeschreiberin. So will es die Regisseurin. So will es die Lehrerin. Alle hören auf denselben Namen: Christina Dokter. Die 48jährige leitet auch den Schulchor, aus dem die „Sternschnuppen“ hervorgingen, seit mehr als ihrem halben Leben. Doch hier, beim Theaterspielen, lodert ein heißeres Feuer. Vor zwölf Jahren schrieb sie ihr erstes Stück, jetzt führen die Schüler die Nummer 22 und Nummer 23 auf. Alle Texte werden nach den Aufführungen im Internet angeboten. Sie fanden in allen Bundesländern Interessenten ebenso wie in Österreich, der Schweiz, den USA oder in Namibia. Im Dezember vergangenen Jahres kam „Die kleine Hexe Felina“ mehrfach zur Aufführung durch die Niederdeutsche Bühne in Nordenham. Seit den Anfängen haben 146 Darsteller die von Christina Dokter kreierten Figuren auf die „Bretter“ gestellt. Zum Leben erweckt werden sie während der Proben. „Sprich auch mit den Händen“, lautet eine Regieanweisung, „lauter bitte“ eine andere. Auch wenn bei der Aufführung kleine Mikrofone für Verstärkung sorgen, ist auch damit die Verständlichkeit nicht garantiert. Tontechniker Danny Rehn ist seit Jahren die akustische Brücke zum Publikum. Unter den Zuschauern werden auch die Jüngsten sitzen, die Lehrerin Dokter schon bald zu den „Sternschnuppen“ zählen möchte. So fängt es an. Sie bekommen Geschmack an der Sache. Fünf, die heute schon erwachsen sind, wollten ihr Spiel nach den üblichen sechs Jahren nicht aufgeben und haben noch zwei Jahre drangehängt: Candy Hofmann, Andy Matthies, Xenia Jurischka, Laura Herbst und Laura Tischer, die heute noch in der Peitzer Theatertruppe spielt. „Mitunter kam die Leidenschaft schleichend“, erinnert sich die Theatermacherin. „Manchem habe ich damals gesagt: Geh mehr aus dir raus.“ Das ganze Ensemble erlebte große Öffentlichkeit zur 725-Jahr-Feier von Drebkau. „Ein junger Darsteller war so aufgeregt durch die Hunderte Zuschauer, dass er drohte, sich auf der Bühne übergeben zu müssen. Er hat sich wieder eingekriegt. Aber geschluckt haben wir alle – vor Lampenfieber.“ Liebesstress ist das – erwachsen aus der Liebe zum Theaterspielen. „Liebesstress“ heißt auch das Premierenstück Nr. 2 am kommenden Mittwoch. Ein Angebot der älteren Darsteller vor allem aus der sechsten Klasse. Dabei geht es um den Stress, den junge Menschen während der Pubertät haben. Auf der Klassenfahrt die „Traumfrau“ finden? Ein schwieriges Vorhaben, bei dem es wenig Übereinstimmung und wie so häufig im Leben auch Ausgrenzung gibt. Eine Dramaturgie, die das Leben diktiert und bei dem Willi, der Schöne, unter anderen auf Paula, die Fremde, trifft. Das Bühnenbild kommt wieder von Marion Franke, schon das 29., das sie gemalt hat. Passend dazu die Kostüme von Manuela Brachwitz, die das meiste ihren jungen Heldinnen und Helden auf den Leib schneidert. Förderverein, Eltern, Sympathisanten – viele helfen nach Kräften. Dennoch muss der kleine Eintritt von zwei Euro sein. Er hilft bei den nächsten Projekten. Manchmal legen Zuschauer auch hinterher noch etwas drauf – weil es ihnen so gut gefallen hat. Von Volkmar Küch (Fotograf: Karsten Klante)
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