Fotogalerie der "Drebkauer-Ansichten"

Quelle: LAUSITZ AM SONNTAG Nr. 49 2. Jahrgang, 5.Dezember 2010 Lausitzer Sagenwelt mit weihnachtlichem Ambiente in der Sorbischen Webstube Drebkau Nun hat Weihnachten endlich begonnen - das Fest des Lichtes und des Lebens, das Fest der Freude und der Besinnlichkeit. Menschen blicken zurück auf das Jahr, das zur Neige geht, halten inne und schauen in die Zukunft. Gegenseitiges Schenken erzeugt Gefühle der Dankbarkeit, des Glücks und der inneren Wärme beim Beschenkten, aber auch beim Schenker - voraus gesetzt, man hat mit dem Geschenk die richtige Wahl getroffen. Auch sich selbst kann man beschenken und sich damit eine Freude bereiten. Für uns, also meine Frau und mich, ist dabei nicht in erster Linie der materielle Wert eines Geschenkes wichtig, denn oft erzeugt der beim Beschenkten den Wunsch oder auch Druck, es im Gegenzug gleich zu tun. Dinge des Lebens kaufen wir, wenn sie gebraucht werden. Da warten wir nicht bis zu den Geburtstagen, bis Weihnachten oder Ostern. Und was Weihnachten betrifft, so ist das für uns kein punktuelles Fest, so nach dem Motto – geschenkt wird nur am 24.! Weihnachten hat für uns in diesem Jahr bereits auch wieder mit der Adventszeit begonnen, z.B. als wir am 1. Advent den 625. Wenzelsmarkt, den traditionellen Bautzener Weihnachtsmarkt, besuchten und im Rahmen einer Schnuppertour um die Häuser der historischen Altstadt streiften. Weihnachten setzte sich am 2. Advent für uns fort, als wir am 5. Dezember zusammen mit anderen Wandergästen aus Forst, Lübben, Cottbus und Finsterwalde zwischen Eichholz und Lugau im Elbe-Elster-Kreis eine Spur für den Nikolaus durch den tief verschneiten Winterwald zogen und uns anschließend in der guten Stube von Schobers Hof den von der stets gastfreundlichen Frau Schober-Marsell selbstgebackenen Stollen, die Plätzchen und den Kaffee munden ließen. Weihnachten war für uns auch, als wir am 18. Dezember bei herrlichem Winterwetter den Branitzer Park und den Tierpark durchstreiften. Ganz besonders weihnachtlich ging es für uns allerdings zu, als wir zuvor am 3. Advent bei tristem Dezemberwetter die Steinitzer Alpen kreuz und quer durchwanderten und anschließend unsere Wandergäste zum Besuch der Sorbischen Webstube, das kleine aber feine Museum in Drebkau, einluden. Da wir dieses Museum schon seit Jahren wenigstens zu Ostern und in der Weihnachtszeit besuchen, war unsere Erwartungshaltung schon sehr hoch, wollten wir doch unseren Wandergästen und uns selbst damit eine besondere Freude bereiten - also Freude schenken. Von unserer Wanderung zurück und für den Museumsbesuch etwas zurecht gemacht, lasen wir dann auf einem Aufsteller am Eingang Markt 10: AUSSTELLUNG - Brunnengeist, Wassermann und andere sagenhafte Gestalten in der Lausitz. Nachdem wir unseren kleinen Obolus als Eintritt entrichtet hatten, waren wir alle erst einmal sprachlos und Stille durchzog die Räumlichkeiten. Von hier und da hörte man nur leises Flüstern, um die Gedankenversunkenheit anderer Gäste nicht zu stören... Frau Regina Herrmann, für die Gestaltung und Präsentation der Ausstellung verantwortlich, offenbarte sich als wahre Puppenkünstlerin. Episoden aus der Lausitzer Sagenwelt hat sie mit viel Liebe, Kompetenz und hoher Aussagekraft szenarisch mit ihren selbst gefertigten Puppen hervorragend umgesetzt. Die einzelnen Szenen für jeden Besucher, ob groß oder klein, auch deshalb leicht verständlich, weil die betreffenden Textauszügen aus den Sagenbüchern daneben lagen (notfalls können Erwachsene ihren Kindern oder Enkeln gleich vor Ort die betreffende Sage vorlesen). Eigentlich gibt es diese Ausstellung schon seit Anfang September 2010. Nun, zur Advents- und Weihnachtszeit, arrangierten Mitglieder des Fördervereins um Frau Roswitha Baumert dazu das passende weihnachtliche Ambiente. Nicht nur räumlich sondern auch wegen der inhaltlichen Aussage und seiner Größe stand für uns „Plon - der Glücksdrache“ im Mittelpunkt. Inzwischen wissen wir, dass Plon auch schon mal durch den Schornstein kommt, wenn er auf kürzestem Weg zu den Kindern will, um sie zu erfreuen. Der Drache hat dann (sicherlich von Frau Herrmann dazu mit lenkender Hand animiert) Schoko-Euros verstreut, die darauf warten, von Kindern mitgenommen zu werden... Sehr beeindruckend dann auch die Szenen „Der dankbare Wassermann“, „Der Nix und der Bär“, „Der Wassermann als Freier“, „Das Weihnachtsgeschenk“ des Strumpfmachers, „Die Nixen vom Schwarzteich“ und der „Wassermann“ sowie „Krabat“ in persona. Auf dem Podest der ständig ausgestellten sorbischen Küche steht in diesem Jahr erstmalig der Nachbau vom Nachbau eines sorbisch/wendischen Drehbaumes um 1900. Details dazu lassen sich Besucher am besten von Frau Baumert selbst erzählen. Sie kann das sehr spannend, eindrucksvoll und mit großem Engagement. Bevor man sich den hinteren Raum mit dem alten sorbischen Webstuhl ansieht, in dem man auch ein Jänschwalder Christkind als Puppe von Dr. Lothar Balke, dem Begründer und Stifter des Museums, bestaunen kann, kommt man durch eine Treppenempore, auf der eine Raakower Bäuerin in Arbeitstracht (um 1900) an einer Wiege, darin eingebettet ihr Kindlein, steht. Dahinter ein Weihnachtsbaum mit historischen Schmuck: Zuckerwerk, Salzgebäck und Selbstgebasteltes. Sehr nachdenklich stimmt uns bei jedem Besuch ein Spruch auf einem Blaudruck an der Tür zum Webstuhl-Zimmer: Armut schaff Demut ( ) ... ( ) Krieg schafft Armut (siehe Foto). Auf mehr Details wollen wir hier nicht eingehen - mehr soll durch Fotos nicht gezeigt oder durch Worte beschrieben werden. Wir wollen neugierig machen mit dem Ziel, dass recht viele Menschen den Besuch dieses kleinen Museums sich an den Feiertagen und auch danach noch zum Geschenk machen bzw. ihre Kinder, Enkelkinder, Freunde und Bekannte damit beschenken - ebenfalls Freude schenkend. Dieses Museum, die Sorbische Webstube Drebkau, und ihre Mitarbeiterinnen um Frau Roswitha Baumert haben es verdient, dass sich die Besucher zu den Öffnungszeiten die Klinke in die Hand geben und danach das Erlebte weiter erzählen. In diesem Sinne - beschenken Sie sich und Andere nicht nur - aber auch besonders - zu Weihnachten, Ostern und zu Geburtstagen mit einem Erlebnis, das nicht viel kostet, aber von großem Wert ist... Wir werden die Feiertage nun auch nutzen, um noch einmal in unseren Mitbringseln einige Sagen aus der Lausitz zu lesen – in den Bücher „Sagen der Lausitz“ und „Sagen aus Heide und Spreewald“, die man übrigens im Museum auch kaufen kann. Wir haben’s gemacht und diese beiden Büchlein sind nun auch unsere eigenen Weihnachtsgeschenke. Die Ausstellung ist noch geöffnet bis zum 02.01.2011 täglich außer Montag von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr - am 31.12. ist jedoch geschlossen. In der Zeit vom 6.1. bis 28.1.2011 ist nur Donnerstag und Freitag von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Parkmöglichkeit auf dem Markt - direkt vor dem Museum. Eine frohe und besinnliche Weihnacht wünschen... Die Niederlausitzer Wandergurken Edeltraud Roblick-Laeser und Gerd Laeser _______________________________________________________________________ Fotos © Gerd Laeser zur honorarfreien Veröffentlichung 0006 - Plon - der Glücksdrache inmitten seiner Schoko-Euros 0021 - Der Wassermann in persona 0022 - „Das Weihnachtsgeschenk“ des Strumpfmachers 6356 - Spruch: Armut schafft Demut ( ) ... ( ) Krieg schafft Armut (Fotograf: Danny Rehn)
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