On tour unser Fahrradausflug 2008 IGBCE OG Drebkau
Im Mittelpunkt unseres Programmes stehen in diesem Jahr wieder bergbauliche Aktivitäten.
Anlaß ist das 150-jährige Jubiläum der industriellen Anwendung der Erfindung der Brikettpresse durch den bayerischen Oberpostrat Karl Exter.
So beschlossen wir unsere Radtour auf den Vorabend des Bergmannstages (erster Sonntag
im Juli) zu legen. Dieser Tag wird außerhalb Drebkaus noch recht rege begangen.
Wir versammelten uns am 05.07.08 gegen 09:00Uhr auf dem Drebkauer Marktplatz
und radelten los.
Über Radensdorf, Greifenhain, vorbei am Standort der Baracken der Zwangsarbeiter im Weltkrieg, vorbei am Standort des ehemaligen „Winkelmannschen Hauses“, das die erste
Betriebsleitung des Tagebaus Greifenhain beherbergte, ging unsere Fahrt.
Im Bereich der ehemaligen Tagesanlagen erfuhren wir von Werner Eubling manch interessantes und auch neues zur Geschichte dieses ehemaligen Tagebaus und seiner Mitarbeiter. Wer weiß schon noch, dass ein Arbeiter im Abraumbetrieb (Kipper)
im Jahre 1940 46 Reichsmark bei 68 Wochenstunden verdiente und der
Krupp-Bagger D1400 die Aufschlussbaggerung 1936 vollzog.
Auch der Toten, die der Bergbau in Greifenhain in schweren und in dunklen Zeiten forderte, gedachten wir.
Nach einigen Nieselregenattacken kehrten wir bei Heike Franzen im „Drehpunkt Göritz“ ein.
Kaffe und Cappuccino standen bei der noch feuchten Witterung hoch im Kurs.
Die Gestaltung der Gaststätte mit Bergbauausrüstungen der vergangenen Jahre bot ein angenehmes, zum Ausflugsthema passendes Ambiente zum Verweilen. Dies war auch die Meinung einer fünfköpfigen fast ausschließlich weiblichen Fahrradgruppe, die aus Cottbus zu unserer Tour kam.
Im „Poststübchen“ der Familie Laurisch in Reddern wurde gesungen und geschunkelt.
Die Tochter des Hauses vom „Duo Astoria“ begleitete uns auf Akkordeon und Trompete.
Mit einem zünftigen „Muß I denn … „ wurden wir bei strahlendem Sonnenschein aus dem Dorf verabschiedet.
Unser eigentliches Ziel war Altdöbern, wo an diesem Tag mit einem Fest zum Bergmannstag
eine Kleinlokomotive als Denkmal eingeweiht wurde.
Doch zunächst besuchten wir, übrigens 31 Teilnehmer des Ausfluges, Schlosspark und Schloß. Herr Bernstein, der Bürgermeister, ließ es sich nicht nehmen uns zu begrüßen und
selbst einiges zu Geschichte und Vision des Ensembles im Park zu erzählen. Sehr angenehm empfanden wir neben seinen recht „kurzweiligen“ Ausführungen eine Einladung zu einem weiterführenden Besuch.
Vom Markt bis zum Festplatz nahmen wir am Marsch des Traditionsvereins Braunkohle Senftenberg/Altdöbern und der Honoratioren und Gäste teil.
Dort gab es bei Kaffee und Kuchen, ein kleines Unterhaltungsprogramm und interessante Gespräche auch mit dem Traditionsverein zur Rolle des Bergbaus in der Region und zur Unterstützung der bergmännischen Traditionspflege durch die örtliche Politik.
Beim Umradeln des teilgefluteten Tagebaus nutzten wir den Aussichtspunkt zur Information und zur Ausschau bis weit nach Pritzen.
Wir erfuhren wie und wo der SRs 6300, der heute im Tagbau Nochten Dienst tut ein- und ausgefahren ist.
In Ressen empfing uns dann „Am Funkturm“ Mary-Lou mit Erfrischungsgetränken zu einer letzten Rast. Nach gründlicher Erholung ging es weiter.
Tagesziel nach ca. 42 km war gegen 19:00Uhr der Dreiseitenhof in Steinitz.
Bei Bratwurst und Steak ließen wir den Tag ausklingen.
Th. Nieschan, Mitarbeiter in der Projektsteuerung, erläuterte uns Projekte und Vorhaben des Hofes sowie deren Umsetzung in diesem Randbereich des Tagebaus Welzow-Süd.
Wir sicherten ihm unsere Unterstützung auch vor dem Hintergrund unserer Recherchen zum Altbergbau der Gruben Holm und des Komplexes Merkur/Volldampf zu.
Nachdem die Cottbuser Fahrradgruppe aufgebrochen war, machten auch wir uns auf den Heimweg.
Alles in allem war es ein gelungener abwechslungsreicher und wieder interessanter Tag
für unsere Mitglieder und Gäste. Dank an W. Eubling und S.Jensch für die Vorbereitung.
Am Sonntag, dem 14.September werden wir uns zu einem öffentlichen Wander- und Kaffeenachmittag in Steinitz im Dreiseitenhof treffen. Wir werden an einer geführten Wanderung in das Altbergbaugebiet teilnehmen.
Eine Information erscheint dazu im Amtsblatt.
Glück Auf
Thomas Schulze
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