25. deutsch-polnische Jubiläums-Familienradtour der Partnerstädte Drebkau und Czerwiensk vom 23. – 25.05.2025
Unsere 25. deutsch-polnischen Jubiläums-Familienradtour stand unter dem Motto „Kennenlernen von landschaftliche, natürliche und kulturelle Werte“. So war es uns eine große Ehre auch viele Ortsteile der Stadt Drebkau vorzustellen.
Durch die Unterstützung der Euroregion Spree-Neiße Bober e.V. hatten wir wieder die Möglichkeit eine schöne 3 Tages Tour zusammenzustellen. Das gemeinsame deutsch-polnische Planungsteam war sich schnell einig, die Radtour auf deutscher Seite durchzuführen. Dies konnte auch nur ermöglicht werden, weil wir ein Jahr vorher eine passende Unterkunft reserviert hatten.
Schnell waren die 50 Teilnehmerplätze ausgebucht, darunter viele Radler der ersten Stunde.
Tag 1 - 23.05.2025
Die Begrüßung unserer Partner aus Czerwiensk fand in diesem Jahr auf dem Gelände unseres neuen Verwaltungssitzes statt. Für alle Gäste haben die Mitarbeitern der Verwaltung ein kleines Frühstück vorbereitet, dies wurde von jedem Teilnehmer dankend angenommen.
Zu unserer Freude waren nicht nur die polnischen Radler angereist. Sehr erfreut waren wir, dass die beiden Vorsitzenden der Euroregion Spree-Neiße-Bober e.V. Herr Harald Altekrüger und Herrn Czeslaw Fiedorowicz von polnischer Seite an der Eröffnung teilnahmen. Während ihrer Begrüßungsrede erwähnten Beide den jahrelangen Zusammenhalt der Partner Drebkau und Czerwiensk. Zugesichert wurde, dass es für zukünftigen Treffen der beiden Städtepartner weitere Unterstützung der Euroregion Spree-Neiße-Bober e.V. geben wird.
Ein schönes Highlight war die Übergabe eines Gedenk-T-Shirts an unseren ältesten Teilnehmer Martin Berthold, der schon das stolze Alter von 90 Jahren erreicht hat. Einen großen Applaus für Beharrlichkeit, er ist für alle eine Inspiration aktiv zu bleiben und seinem Beispiel zu folgen.
Die Schüler der Schiebell-Grundschule ließen es sich nicht nehmen auch bei dem diesjährigen Start in Drebkau alle Teilnehmer mit einem kleinen Lied zu begrüßen. Das ist hier schon zu einer festen Tradition geworden und wird von allen Radlern sehr geschätzt. Herzlichen Dank.
Um 10:00 Uhr sollte der Startschuss erklingen. Nach vielen Ansprachen und Fotoaufstellungen konnte die Drebkauer Ortsvorsteherin Frau Böhme etwas verspätet den Start zur 25. Jubiläumstour freigeben.
Unsere erste Etappe führte uns durch Drebkau in Richtung „Steinitzer Treppe“. Ein kurzer Aufenthalt ermöglichte Jedem den Aufstieg, um die Aussicht an diesem klaren Sonnentag zu genießen. Danach fuhren wir weiter zum „Wolkenberger Weinberg“. Zu allen Stopps hat unser Dolmetscher von mir Informationen zur Historie erhalten, dass unsere polnischen Gäste unseren Ausführungen durch die Übersetzung folgen konnten. Unsere Strecke führte noch über Rehnsdorf, Schorbus und Leuthen. Nächster Halt war Illmersorf. Da wir von Anfang an dem Zeitplan hinterherfuhren waren wir glücklich, dass die bestellte Führung in der Illmersdorfer Kirche, auch trotz Verspätung noch durchgeführt wurde. Dafür Herzlichen Dank für die Geduld und natürlich auch für die ausführlichen Informationen. Unsere polnischen Gäste waren begeistert die mumifizierten gut erhaltenen Figuren in so historischen Kostümen zu sehen.
Zur Mittagspause konnte unser Verpflegungsmann die leckeren Schnitzelbrötchen servieren, dieser Service gehört auch schon zur festen Tradition. Nach der guten Stärkung konnten wir die letzte Strecke bis nach Burg in Angriff nehmen. Das Wetter wurde zunehmend schlechter, der Wind blies immer heftiger. Zum Glück gab es nur vereinzelt kleine Regentropfen, so haben wir trocken das Ziel nach 55 km radeln erreicht. Schnell wurden die Räder verstaut und die Zimmer in der Jugendherberge zugeteilt. Viel Zeit zum Ausruhen blieb allerdings nicht. Nach dem Abendessen war eine Ausfahrt mit der „Rumpelguste“ gebucht. Eine schöne Möglichkeit die Natur zu genießen und Informationen über die vielen Sehenswürdigkeiten von Burg zu bekommen. Auch das Wetter meinte es gut mit uns, die Sonne war wieder zu sehen. Nach der schönen Rundreise saßen wir noch lange zusammen, es wurde viel erzählt und sogar noch das Tanzbein geschwungen.
Tag 2 - 24.05.2025
Nach dem ausgiebigen Frühstück starteten wir fast pünktlich zur zweiten Etappe. Unser erstes Ziel war das Freilandmuseum in Lehde, mitten im schönen Spreewald. Das Museum ist ein schöner und interessanter Ort. Eine faszinierende Möglichkeit die Vergangenheit zu entdecken, hier wird die Kultur in ihrer ganzen Pracht dargestellt.
Herzlich wurden wir von zwei Damen in den historischen Trachten mit Brot und Salz begrüßt. Durch ihre interessanten Ausführungen konnten wir viele Kleinigkeiten erfahren. Da es so viel zu sehen gab, war unser Zeitplan schon wieder abgeschrieben. Nachdem wir, vorher unüberlegt, unsere 50 Räder wieder über die gleiche Brücke zurück transportierten, radelten wir zur „Straupitzer Mühle“. Nach vielen langen Umwegen erreichten wir verspätet unser Ziel. Unser Verpflegungsmann wartete schon auf uns. Schnell waren am Ende des Parkplatzes Tische aufgebaut und das Essen und Getränke bereitgestellt. Leider war durch die Verspätung nicht viel Zeit die Mühle und Kirche in Straupitz zu besichtigen.
Pünktlich um 15:50 Uhr mussten wir in Burg auf dem Spreewaldkahn sitzen. Da wir diesmal die richtige Strecke fuhren, wurde das aber gut geschafft. Mit kleinen traditionellen Leckereien konnten wir zwei Stunden die schöne Natur genießen. Zwischendurch blinzelte immer wieder die Sonne durch das Blätterdach, das Wasser schillerte in den schönsten Farben. Erholung pur, ein schönes Erlebnis auf dem Kahn durch das Labyrinth der Kanäle zu fahren.
Nach dem Abendessen war Kultur angesagt. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgte die „CONNY STERNHEIM BAND“ mit einem emotionalen Konzert. Präsentiert wurden selbst komponierte Lieder, begleitet mit Gitarre. Das Konzert fand unter freien Himmel auf der Terrasse statt, das Wetter war dafür perfekt.
Vorher saßen Bürgermeisterin Agata Olejniczak aus Czerwiensk und unser Bürgermeister Paul Köhne zusammen. Beide nutzten die Gelegenheit über weitere Projekte der zukünftigen Zusammenarbeit zu sprechen.
Tag 3 - 25.05.2025
Heute war schon wieder Abreisetag. Nachdem alle Zimmerschlüssel der Heimleitung übergeben wurden, alle Taschen im Begleitfahrzeug verstaut waren, ertönte pünktlich die Trillerpfeife zur Start in Richtung Drebkau. Vorher war noch ein kleiner Abstecher zum „Bismarckturm“ vorgesehen. Die vielen Stufen nach oben wollten dann doch nicht alle Teilnehmer besteigen. Nach 138 Stufen erreichten wir den Turmkopf, auf dem sich bei noch strahlendem Sonnenschein eine super Aussicht bot.
Die letzten 40 Kilometer lagen vor uns, wir radelten auf dem Radweg durch Eichow, Gulben und Kolkwitz. Der erste größere Stopp war in Leuthen auf dem Sportplatz geplant. Kurz davor besuchten wir Luba Suckau, die die ersten Jahre immer an der Tour teilnahm. Ihre Freude war riesengroß, viele alte Bekannte wiederzusehen. Schnell stieg sie auf ihr Rad und begleitete uns das letzte Stück. Auch Felix Lamprich ließ es sich nicht nehmen uns auf dem Sportplatz zu begrüßen. Zu seinem 85. Geburtstag radelte er zum letzten Mal mit uns. Jetzt fünf Jahre später, ein herzliches Wiedersehen nach vielen Jahren mit berührenden Erinnerungen, so gab es viel zu erzählen.
Nachdem sich alle etwas gestärt hatten, folgten die letzten 8 km unsere Jubiläumstour. Nachdem wir wieder in Drebkau ankamen, war noch nicht Schluss. Unsere Museumsleiterin Doreen von der „Sorbische Webstube“ öffnete extra für uns die Türen, um die neue Sonderausstellung zum Thema „Sorbisches, wendisches Leben in Drebkau“ zu präsentieren. Natürlich gab es auch noch viele sorbische Ostereier zu besichtigen.
Zu guter Letzt gab es für unsere Gäste noch eine Besichtigungstour mit dem Bürgermeister durch unser neues Verwaltungsgebäude. Stolz wurde unseren polnischen Gästen das schöne Gebäude gezeigt, die neuste Technik in den Büros vorgeführt und einige geschichtliche Fakten der Bauzeit erzählt.
Da es in der Zwischenzeit anfing zu regnen, wurde für die Abschlussveranstaltung das Kavaliershaus hergerichtet. Zum feierlichen Abschluss begrüßte uns der Präsident der Euroregion von deutscher Seite, Herr Harald Altekrüger. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der polnisch-deutschen Familienradtour überreichte er an beide Bürgermeister/in Anerkennungsurkunden. Diese stehen als Zeichen für langjährige Unterstützung und Engagement und für Entwicklungs- und partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Nach dem leckeren Abendessen vom „Schorbuser Lädchen“ wurden die Teilnehmerurkunden überreicht. Bürgermeisterin Agata Olejniczak übergab diese an die deutschen Teilnehmer und Bürgermeister Paul Köhne an die polnischen Teilnehmer. Eine Herausforderung die Namen der Teilnehmer richtig auszusprechen.
Zum Abschluss bedankte sich der Vorstand der polnischen Touristengesellschaft CTI, Ryszard Napirala Tomasz Pietruszka und Joanna Antczak im Namen aller polnischen Teilnehmer an die Hauptorganisatoren dieser Tour. Als Dankeschön gab es einen großen Korb mit polnischen Regionalprodukten. Dieses Präsent nahmen Dieter Klante und Günter Klopsch für alle deutschen Mitorganisatoren und Teilnehmer entgegen.
Auch eine schöne Reise geht einmal zu Ende. Um 18:00 Uhr traten unsere polnischen Partner die Heimreise an. Alle freuen sich auf die nächste Tour. So wie wir gehört haben, hat Ryszard schon mit der Planung begonnen.
Ein Herzlichen Dank an alle, die mich bei der Planung und Durchführung wieder so tatkräftig unterstützt haben.
Ramona Jurisch
SA Städtepartnerschaft
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